Professional psychologist doctor discussing with patient in therapy sessions at hospital room, Medical and Behavioral Health concept

März 7, 2024

Erworbene Sprach- und Sprechstörung​

Es handelt sich um Sprach- und/oder Sprechstörungen, die nach Abschluss der altersnormalen Sprachentwicklung erworben werden, infolge einer Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems.

Es sind sprachkompetente und sprechfähige Menschen betroffen, die in Folge einer Erkrankung oder eines Unfalls im Sprachgebrauch oder in der Sprechmotorik beeinträchtigt sind. Dies kann plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Es sind Menschen jeden Alters betroffen. Es kann z.B. die Folge eines Schlaganfalls sein aber auch anderer Erkrankungen, auch Tumorerkrankungen oder Folgen einer Operation.


APHASIE

Der Gebrauch des Systems Sprache ist betroffen. Dies kann Kompetenzen des Wortschatzes, der Grammatik, des Lautgebrauchs im Kontext eines Wortes, des Verstehens von Sprache, der Pragmatik (Erzählkompetenz) und des Lesens und/oder Schreibens betreffen. Aphasien treten in ganz unterschiedlichen Intensitäten auf, und die genannten Kompetenzen können isoliert oder kombiniert betroffen sein. Somit sind die Menschen sehr individuell betroffen, außerdem ist ihnen ihre sprachliche Betroffenheit unterschiedlich bewusst.

Ziel der Thearpie

ist die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, evtl. müssen aber auch kompensatorische Strategien erarbeitet und in den kommunikativen Alltag integriert werden. Dabei ist es wichtig, dass auch die Angehörigen akzeptieren und unterstützen und sich in die Therapie einbringen. In jedem Fall gilt es eine zunehmende Isolierung im sozialen Umfeld entgegenzuwirken. Je nach Alter des betroffenen geht es aber auch um die berufliche Neuorientierung und/oder Reintegration. In jedem Fall ist die Therapie individuell auf jeden einzelnen Menschen, seine Bedürfnisse und sein Umfeld abgestimmt.


Dysarthrie/Dysarthrophonie

Es handelt sich um eine motorische Störung der Muskulatur, die  für das Sprechen und Atmen verantwortlich ist: die Sprechmuskulatur wie Lippen, Zunge, Gaumensegel, Kehlkopf können nicht korrekt bewegt werden. Die Artikulation gelingt nicht störungsfrei und die Stimmgebung oder Betonung kann ebenfalls betroffen sein. In jedem Fall ist die Verständlichkeit des betroffenen Menschen eingeschränkt, die Intensität ist wiederum individuell unterschiedlich. Den betroffenen Menschen ist ihre Beeinträchtigung immer bewusst.

Ziel der Thearpie

ist die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Je nach individueller Betroffenheit werden in der Therapie die Bereiche Haltung,  Atmung,  Stimmgebung,  Sprechmelodik und/oder Betonung isoliert oder kombiniert behandelt. Dabei ist es wichtig, dass auch die Angehörigen akzeptieren und unterstützen und sich in die Therapie einbringen. In jedem Fall gilt es eine zunehmende Isolierung im sozialen Umfeld entgegenzuwirken.


Sprechapaxie

Unter Sprechapraxie versteht man Beeinträchtigungen der Bewegungsplanung beim Sprechen. Die Artikulationsmuskulatur bekommt nicht die richtigen Befehle, sich entsprechend der Sprechabsicht zu bewegen = Die Sprechplanung ist betroffen. Diese entsteht im Gehirn. Anschließend werden unbewusst verschiedene Prozesse durchlaufen und das beabsichtigte Sprechen als Information an die Muskulatur (Lippen, Zunge, Gaumensegel, Kehlkopf) weitergegeben. Diese werden in Sprechabsicht auf die Bewegung vorbereitet und stellen sich entsprechend der geplanten Bewegung ein. Diese Sprechplanung ist bei der Sprechapraxie gestört.

Betroffene Menschen zeigen sehr wechselhafte Symptome des Lautgebrauchs im Kontext eines Wortes. Es kommt zu Suchbewegungen, weil die Betroffenen zwar wissen was sie sagen wollen, in dem Moment, wenn sie es aussprechen wollen aber nicht wissen, wie sie das machen können. Im Redefluss treten zudem die Symptome sehr wechselhafte auf, sodass Worte immer wieder anders ausgesprochen werden. Dies beeinträchtigt die Verständlichkeit im besonderen Maße. Außerdem zeigen die Betroffenen häufig Sprechanstrengung. 

Den Betroffenen ist zu jederzeit bewusst was sie sagen wollen und ihnen ist bewusst, wenn sie das, was sie sagen wollen anders aussprechen, als es ihrem Willen entspricht. Dies führt nicht selten zu Frustration und sogar Trauer.

Ziel der Thearpie

ist auch bei der Sprechapraxie die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Auch hier gilt es die Therapie sehr individuelle an den Bedürfnissen des betroffenen Patienten zu orientieren und die Angehörigen in die Therapie mit einzubeziehen. Viel Verständnis ist von Seiten der Angehörigen gefordert, da den Betroffenen selber in der Regel ihr kommunikatives Unvermögen bewusst ist, sie aber in dem Moment nicht wissen wie sie etwas verändern können.


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